Friday, December 4, 2015

Gott durchbrach die Dunkelheit zu Weihnachten

Es war Weihnachten 1992. Ein siebzehnjaehriges Maedchen sass in einer Spandauer Einzimmerwohnung. Bewegungslos starrte sie auf ihr blosses Handgelaenk, mit dem Verlangen alles zu beenden. Die Klarheit ihrer Gedanken war durch den emotionalen Schmerz benebelt. Sie war sich sicher, dass ihre Lage hoffnungslos war und es nie eine Verbesserung geben konnte.

Nur 2 1/2 Jahre zuvor war ihr Leben transformiert worden, als sie sich Jesus anvertraute. Die Freude einer freigesetzte Seele war sofort duch die Reaktion ihres Stiefvaters gedaempft, der seinen Hass auf Gott verspruehte. Wenn Freunde zum Bibelkreis kamen, liess er eine scheinbar endlose Lavine von Schimpfwoertern aus dem Nebenzimmer los. Einmal versuchte das Maedchen vor dem Essen mit der Familie zu beten, jedoch schie ihr Stiefvater laut genug, um sie vollstaendig zu uebertoenen. Endlich entschied sie sich von dem verbalen Missbrauch loszusagen und nach Australien zu fliegen.

Hier hoffte sie auf einen Neuanfang mit ihrem Vater und seiner neuen Ehefrau. Dieser Traum war von kurzer dauer, denn nur nach wenigen Tagen verkuendete ihre Stiefmutter: "Ich wuenschte du warest tot!" Zehn Tage nach ihrer Ankunft fand sich sich im Beifahrersitz von dem Minibuss ihres Vaters. "Wo soll ich dich hinfahren?" forderte er. Nachdem er sie am naechten Dorf absetzte, blieb er die naechsten 15 Jahre aus dem Bilde.

Als sie bei der Kirche Hilfe suchte, fand sie Unterschlupf bei der Familie eines Aeltesten. In ihm erfuhr sie einen wahren Vater. Leider misinterpretierte ihre Gastmutter diese Beziehung. In ihrer Eifersucht sagte sie: "Ich wuenschte du waerest niemals geboren worden!", und bestand darauf, dass ihr Mann dieses Maedchen fortschickt.

Zerbrochenen Herzens und voll von Gefuehlen des Versagens kehrte sie nach Berlin zurueck, in der Hoffnung wieder von ihrem Stiefvater aufgenommen zu werden. Nachdem er ihr ein One-Way-Ticket nach Australien anbot, mit dem Verlangen sie nie wieder zu sehen, stellte ihr ein Bekannter, fuer die Dauer seiner dreimonatigen Geschaeftsreise, seine Wohnung zur Verfuegung.

Dort sass sie also, traurig und verlassen. In der Stille schnitten die Worte, die ueber sie ausgesprochen worden waren, so sehr in ihr Wesen, dass ein echter Schnitt, um alle Schmerzen zu beenden, wie ein sanftes Versprechen schien. "Keiner will dass ich lebe.", war das demonische Mantra das in ihrem Kopf kreiste, als ploetzlich eine ganz anders Stimme die Dunkelheit durchbrach. "Selbst wenn kein anderer will das du lebst, ich moechte es. Ich habe dich gemacht, meine Plaene fuer dich sind gut und ich werde dich niemals vergessen."

Gott, der 2000 Jahre zuvor die Dunkelheit durchbrach, indem er seinen Sohn schickte, kam auch in die Dunkelheit meines Lebens an diesem Weihnachtstag. Ja, wenn du es nicht vorher erraten hast, dies ist meine Geschichte. Genauso wie nach meiner Bekehrung, wurde deshalb mein Leben nicht sofort leichter. Als die Wohnung nach zwei Wochen wieder zu Mieter zurueckging, meldete ich mich selbst im Jugendheim an, um weiterhin zur Schule gehen zu koennen. Dennoch veraenderte Gottes Wahrheit von dem Moment an alles. Egal was vor mir lag, ich wusste: "Er liebt mich. Er will mich. Ich moechte nur fuer ihn leben."

Jesaja 60:2 "Siehe Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Voelker. Doch ueber dir strahlt auf der Herr, und sein Herrlichkeit erscheint ueber dir."


Weihnachten allein zu verbringen ist eine schwere Sache. Denk daueber nach, ob es Menschen in deinem Bekanntenkreis gibt, die sich ueber eine Einladung zu Weihnachten freuen wuerden.

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