Friday, December 11, 2015

Das Warten lohnt sich!

"Bene, bene! Sprich mit mir!" Dies war der stadtbekannte Spruch des Aegyptischen Ladenbesitzers meiner Lieblingspizzaria in Aberdeen, Schottland. Ahmed sagte diesen Spruch so gerne, dass er ihn auf jede Speisekarte abdrucken liess. Leider war er jedoch auch dafuer bekannt, dass er sich nie die Zeit nahm, seinen Kunden zuzuhoeren. Er sagte seinen Satz mit grosszuegiger, fast thetralisch uebertriebener Miene, und lief dann sofort weiter, zufrieden mit sich selbst seinen Teil getan zu haben, ohne jemals auf eine Antwort zu warten.

Ich muss gestehen, dass ich oft sehr aehnlich mit Gott umgehe. Ich bitte ihn darum zu mir zu sprechen und beschaeftige mich danach sofort mit anderen Dingen, in der Annahme, dass er mir an diesem Tag nichts spezifisches zu sagen hatte.

Lasst uns einen Moment lang darueber nachdenken: In diesem Monat feiern wir  dass das Wort Fleisch wurde (Joh 1:14). Wenn also Jesus "das Wort" genannt wird, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gross dass er mit uns sprechen moechte? Es ist tatsaechlich so, dass Gott uns durch die Bibel zeigt, dass seine Sehnsucht von uns gehoert zu werden groesser is, als unser Begehren ihn zu hoeren. Er bittet darum, dass Menschen in seinem Rat stehen, um sein Wort zu hoeren (Jer 23:18). Denn er teilt seine Plaene immer mit, bevor er sie in die Tat umsetzt (Amos 3:7). Jedoch erkennt er dass die Ohren, die er erschaffen hat,  nicht dazu gebraucht warden ihm zuzuhoeren (Hez. 12:2).

Dabei ist die Hauptmotivation Gottes nicht die reine Mitteilung von Informationen, sondern eine tiefere Intimitaet mit seinen Kindern. Schliesslich spricht er zu Christen, wenn er sagt: "Siehe, ich stehe vor der Tuer und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hoeren wird und die Tuer auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir." (Offenb. 3:20)

Gott, der Schoepfer des gesamten Universums sucht uns auf, um uns seine Geheimnisse zu verraten (Ps. 24:14). Er will, dass wir nach seiner Stimme horchen, um mit ihm Gemeinschaft zu haben. Was fuer ein Geschenk! Im Wissen, dass Gott gerne mit uns redan moechte, lasst uns es dem Aegyptischen Ober gleichtun und bitten: "Sprich mit mir!" Aber anstatt uns sofort anderen Dingen zu witmen, lasst uns Habakkuk zum Beispiel nehmen: "Hier stehe ich auf meiner Warte und stelle mich auf meinen Turm und schaue und sehe zu, was er mir sagen wird." (Hab. 2:1)

Das Warten lohnt sich!

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