Thursday, November 5, 2015

Die Tiefe Gottes

"Denn ich bin gewiss, dass weder Hohes noch Tiefes... uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn." (Roem. 8:38+39)

Weisst du warum? Beides ist Teil von Gottes Liebe. In Eph. 3:18 betet Paulus, dass wir "begreifen, welches die Breite, Laenge, und die Hoehe und die Tiefe ist."

Alle von uns sehnen uns danach die Hoehe Gottes zu erleben. Darunter verstehe ich das Geniessen seiner Gegenwart, und die Freude, die schoene Erfahrungen mit sich bringen. Es ist jedoch unangenehm, fast beaengstigend an einen Gott zu denken, der bereit ist schwere Zeiten in unserem Leben zuzulassen. Es scheint undenkbar, dass Gott die Schutzmauer von uns entfernen wuerde, sodas das Boese die Oberhand zu gewinnen scheint. Dies sprengt den Rahmen des liebevollen Gottes, was in unser Vorstellungsbild past. Ploetzlich stimmen wir den Bewohneren von Narnien zu: "Er ist nicht zahm!" Natuerlich bringt Gott niemanden in Versuchung. Dennoch erlaubt er in seiner Souveraenitaet dem Boesen manchmal Raum.

Ich habe etwas von dieser Tiefe erlebt,
- als ich mich selbst als Jugendlicher in ein Heim anmeldete.
- waehred meiner vier Jahre anhaltenden Depression.
- bei dem Tod unserer erstgeborenen Tochter, Ani, und der resultierenden Ehekrise.

Genauso wie Hiob haemmern wir dann unsere Faeuste gegen die Brust des Allmaechtigen und klagen "Warum?", mit dem Wissen dass wir keine Antwort zu erwarten haben. Der Schluessel im Umgang mit diesen Situationen, liegt in dem vorhergehenden Vers von Eph. 3:18, naemlich dass "ihr in der Liebe eingewurzelt und gegeruendet seid." Wenn wir verstehen, dass Gott auf unserer Seite ist und uns liebt, brauchen wir nicht mehr vor Angst zuruekzuschrecken, wenn wir schwere Zeiten erleben. Zu wissen, dass Gott sogar Leiden im Leben seines einzigen Sohnes zuliess, vehilft uns nicht Antworten zu finden, aber befaehigt uns zu vertrauen dass Gott gut ist uns dass seine Gedanken hoeher als unsere sind. Jesus ist tiefer hinabgestiegen als wir es jemals muessen. Er ist naemlich fuer uns in die Tiefe der Hoelle gegeangen. Dies gibt uns den Mut zu vertrauen, dass er, in seinem Erbarmen, nur den Schmerz in unserem Leben zulaesst, der fuer unsere Heilung notwendig ist.

Wenn Gott uns in diese Tiefen fuehrt, nimmt er jegliches Vertrauen auf unsere eigene Kraft weg, oder unsere Hoffnung auf die Unterstuetzung von Anderen, sodas wir endlich mit unserem zerbrochenen Herzen zu ihm kommen, um durch ihn Staerkung zu erfahren. Durch harte Zeiten vertieft sich unsere Beziehung zu Gott und gibt uns ein groesseres Verlangen nach ihm.

Die Tiefe kann uns nicht von Gottes Liebe trennen; Gott begegnet und umgibt uns sogar dort. Lasst uns deshalb mit Paulus beten, dass wir "in der Liebe eingewurzelt und gegeruendet sind, so dass wir mit allen Heiligen begreifen koennen, welches die Breite, die Laenge, die Hoehe und die Tiefe ist." (Eph. 3:17+18)

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