Saturday, October 17, 2015

Seine Gnade Genuegt

"Ich hasse es!" sagte ich emphatisch und warf mein Neues Testament meinem Verlobten zu Fuessen. Innerlich schokierte mich mein eigenes graessliches Benehmen. Zu der Zeit verstand weder ich selbst, noch mein verdutzter Verlobte was diese Reaktion verursacht hatte. Christliche Religioesitaet war offentsichtlich nicht der richtige Weg. In Wahrheit glaubte ich naemlich, dass mein Wert davon abhing, alle Gebote Gottes halten zu koennen. Meistens dachte ich sogar darin erfolgreich zu sein. Stolz macht einen blind. An diesem Tag war es anders. Gott zeigte mir Erbarmen, indem er mir die Schuppen von den Augen nahm. Wie ein Spiegel, zeigte die Bibel mir jeden Fleck und jede Falte und machte mich meiner eigenen Haesslichkeit bewusst. Waehrend der folgenden Wochen und Monate wurde ich zunehmend depressive, bis die Erkenntnis meiner eigenen Suendhaftigkeit mich total ueberwaeltigte und mich absolut kraftlos lies. Ich ahnte nicht, dass dies genau der PLatz war, wo Gott mich habe wollte. Nachdem ich merkte, dass ich Gott nichts zu bieten hatte, war ich ueberrascht, dass Gott das schon von vornherein wusste, und mich dennoch liebte. Ich war erstaunt ueber einen Gott, der alles aus dem Nichts geschaffen hatte, und auch meine leeren, schmutzingen Haende mit Vergebung und der Gerechtigkeit Christi fuellen wollte. Nun began ich entlich Gnade zu verstehen. Gott nahm meine Asche und verwandelte sie in Schoenheit.
Fuenf Jahre nach unserer Hochzeit, erwarb mein Ehemann den Doktortitel in NT und began an einer theologischen Hochschule zu unterrichten. Er ist sehr froh, dass ich das Bibelwerfen hinter mich gelassen habe. Taeglich komme ich zum Herrn mit leeren Haenden. Seine Gnade genuegt!

2. Kor. 12:9 "Du brauchst nicht mehr als meine Gnade. Je schwaecher du bist, desto staerker erweist sich an dir meine Macht."

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